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Übersicht

 

Ach, wie es halt so ist beim Schreiben, zumindest bei mir. Oft kommt das Leben dazwischen und schiebt sich als Schleuse in den Fluss, in dem die Ideen und Worte so schön dahin flossen. Ein Kurs in Kreativem Schreiben wollte noch fertig vorbereitet werden, eine neue Arbeitsstelle hat meine Aufmerksamkeit und Energie beansprucht und die Euphorie in der ich durch Melindor geflogen war, ist verpufft und ich bin wieder nüchtern in der Realität gelandet. Trotzdem halte ich immer einen Fuss in der Türe zu meiner Anderswelt und lasse ihr Licht, ihre Klänge und Düfte zu mir wehen. Es wollte nicht mehr recht vorwärts gehen die letzten Tage, oder waren es Wochen? Eine Seite ist beim ersten Kapitel dazu gekommen, ich hab drüber gelesen, ein bisschen daran herum gebastelt, Zeit mit dem Antagonisten verbracht, der mir immer mehr ans Herz wächst, obwohl er ein ziemlich verirrter Geselle ist. Aber er hat mich tief in seine verletzte Seele blicken lassen und ganz tief drinnen habe ich seinen guten Kern entdeckt. Das Unversehrte, das er sich trotz allem, was ihm widerfahren ist, bewahrt hat. Aber vorerst kann nur ich das sehen. Nicht einmal er selbst weiss davon. Oder doch? Ich bin gespannt, welche Seiten er mir auf unserer gemeinsamen Reise noch offenbaren wird.

Geronimo und Deborah dürfen sich noch ein wenig ausruhen, bis ich mich ihren nächsten Abenteuern zuwende. Sie haben die Ruhe nötig nach den Strapazen des zweiten Teils. 

Aber heute habe ich es endlich getan. Sonntag, freier Tag, Schreibtag. Und dieser energische Sturm; gerade richtig, um alle Ausflüchte vor dem Schreiben wegzublasen. Oh, ich habe fast jeden Tag geschrieben. Ein paar Sätze im Kapitel, Notizen für einen Blogeintrag, die ich dann nicht benutzt habe, weil es auch ohne aus mir herauskam. Oft geht es eben nur darum, den richtigen Moment zu erfühlen und mich ihm dann hinzugeben. Und ein Minimärchen. Und mails und sinnlose Kommentare auf Facebook. Also heute: am Vormittag den neuen Artikel für meinen Blog: "ich wähle die Liebe" geschrieben und heute Nachmittag endlich die Liste zusammen gepuzzelt, von der ich letztes Mal schrieb. Ich habe mich doch für den PC entschieden, nicht excel, sondern numbers. Gar nicht schlecht. Entstanden sind neun Seiten mit ebenso vielen Notizen wie Lücken. Ein Fahrplan für zwanzig Kapitel und eine Übersicht über das Was wer wann mit wem und wo und was sonst noch so mitspielen könnte. Ich bin neugierig, ob und wie ich damit zurecht kommen werde und ob es mir helfen wird. Aber ich glaube schon. 

Der Anfang und der Schluss der Geschichte haben sich schon ziemlich detailliert heraus kristallisiert. Das Dazwischen ist in groben Zügen festgelegt. Aber ich habe gemerkt, dass ich keine Lust habe, alles zuerst durchzuplanen wie ich das ursprünglich vorhatte, d.h. für jedes Kapitel eine Zusammenfassung zu schreiben, bevor ich mit der eigentlichen Niederschrift der Geschichte beginne. Ich habe jetzt das Gerüst und die einzelnen Kapitel werde ich vorneweg planen und schreiben. Ich will der Geschichte auch Raum geben und meinen Figuren. Sie werden die Kapitel schon so füllen, wie sie es haben möchten. Und ich werde ihnen neugierig und interessiert folgen und sie vielleicht auch das eine oder andere Mal in die Schranken weisen, wenn sie zu sehr vom Kurs abzukommen drohen. Denn wir haben ja immerhin ein gemeinsames Ziel und eine Mission zu erfüllen, Geronimo, Deborah und ich. Und noch ein paar andere, die ihr noch nicht kennt.

 

 

 

 

 

 

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