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Ideen sammeln

Schon wieder Abend und ich bin grad sehr müde. Aber go for it! Gerade habe ich mir überlegt, was ich würde machen wollen, wenn ich nur noch ein Jahr zu leben hätte. Da kam wie schon öfter bei der Frage (schmunzel) ganz spontan und ohne Zögern: mein Buch fertig schreiben. Mittlerweile handelt es sich dabei um Nummer drei.

Ja, das ist mir das Wichtigste, also nicht davor drücken mit irgendwelchen Ausreden. Ist Blog schreiben nicht auch eine? Egal, Hauptsache ich schreibe. Man kann es ja als Aufwärmen gelten lassen.

Das erste Buch habe ich noch völlig intuitiv geschrieben, mich von Idee zu Idee, von Kapitel zu Kapitel gehangelt. Beim zweiten Band musste ich schon mehr planen - inzwischen habe ich auch ganz viel mehr über das Handwerkszeug des Schreibens gelernt - denn der zweite Teil hat verschiedene Erzählstränge. Und ich musste eine Geschichtschronik über Melindor schreiben, damit ich den Überblick nicht verliere. Das hat Spass gemacht und mir einen grossen Fundus an noch möglichen Geschichten beschert. Also die Ideen gehen mir noch lange nicht aus. Eben darum geht es im Moment. Ideen sammeln.

Für den dritten Teil habe ich mir als Experiment vorgenommen, den ganzen Plot zuerst zu planen. (Aber die Intuitive Schreiberin in mir vibriert vor Ungeduld. Vermutlich wird es wieder ein Tanz zwischen der Intuitiven und dem Planer werden - und das ist gut so - für die die es interessiert - siehe "Das weibliche Prinzip") Das verlangt die Geschichte irgendwie, weil das ganze Gefüge zusammen passen und Sinn ergeben soll. Und die Geschichte ist komplexer als die des ersten Bandes. Glaube ich zumindest bisher. Beim zweiten Teil habe ich die Erfahrung gemacht, dass planen schon ganz nützlich sein kann für den Überblick. Es soll ja solche Genies geben, die sich das alles in ihren Köpfen zurecht legen und planen. Meine Hochachtung dafür. Ich gehöre zu jenen, die ein externes Hirn in Papierform nutzen müssen. Aber dieses Tüfteln liebe ich. Ich weiss natürlich schon lange worum es in der Geschichte geht, hab die Prämisse und lerne die neuen wichtigen Figuren kennen. Vor allem der Antagonist lässt mich immer tiefer in seine Psyche schauen. Vielleicht habe ich ja meine Ausbildung in psychologischer Beratung nur für meine Romanfiguren gemacht und nicht für reale Menschen. (-;

Die Reihenfolge von Geronimos und Deborahs neuer Mission liegt auch schon fest. Und die Schauplätze füllen sich  langsam mit Leben. Schreiben ist genau wie das Leben zyklisch. Zumindest mein Schreiben. Ich schraube mich immer tiefer in die Details hinein, bis dann im Innersten der Funke zündet und sich alles mit allem zu neuem Leben verbindet. Im Moment bin ich so in der werdenden Geschichte drin, dass ich mich kaum auf andere Dinge konzentrieren mag oder kann. Es beflügelt mich und macht mich glücklich. Ich kenne diese Phasen. Darum ist es gut, wenn ich sie nutze, so gut ich kann. Sie gehen erfahrungsgemäss vorbei, bis dann der nächste Schub kommt. 

Gestern beim Bauchtanz hab ich plötzlich eine Szene an einem der neuen Schauplätze vor mir gesehen. Ich komm schon nicht klar damit, mit meinen Füssen und Armen verschiedene Sachen zu machen, nicht zu sehr auf die wunderschöne arabische Sprache in der Musik zu hören, um mich davon nicht ablenken zu lassen und mich von den Bewegungen der anderen Frauen nicht irritieren zu lassen. (ja, ich bin Anfängerin und habe definitiv mehr Talent zum Schreiben als zum Tanzen, aber es macht riesig Spass) Man könnte vielleicht sagen, ich beherrsche den Tanz der Finger über die Tasten, hihi. Also die Szene festhalten und weiter tanzen. Nach der Stunde, Handy gezückt, und die Idee drauf gesprochen. Solche Sprachaufnahmen habe ich schon einige. Heute beim Waldlauf sind mir wieder drei verschiedene Ideen zugeflattert. Bewegung ist eine wunderbare Ergänzung zum Schreiben. Wie das Meditieren oder auch das Faulenzen. Und ich hatte mein Handy nicht dabei. Aber so gut funktioniert mein Hirn zum Glück noch, dass ich mich zu Hause noch daran erinnern konnte. Zwei aufs Band gesprochen, eine aufgeschrieben. So und jetzt tipp ich noch was von dieser Liste ab. Meistens kommen beim Abtippen noch mehr Ideen dazu. Das Schreiben zeigt den Weg. Und übrigens, die Müdigkeit hat sich davon geschrieben.

Wie schwer mir das Planen und Fäden zusammenführen oft fällt, könnt ihr leicht an dem Chaos erkennen, das ich allein in diesem Blog zusammen geschrieben habe. "grins" Aber es gelingt mir doch und dann ist die Freude umso grösser. 

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