Du bist nicht dein Körper, du bewohnst ihn „nur“ als Gefährt für dein Dasein auf Mutter Erde. Alles ist miteinander verbunden und alles ist Geist, auch dein Körper. So verstehe ich körperliche Symptome als Ausdruck oder Manifestation des Geistes oder der Seele. Die Symptome sind somit Botschaften, die dir dein Körper sendet. Die sind, zugegebenermassen, nicht immer leicht zu entschlüsseln. Die Schlüssel dazu sind meines Erachtens, und nach meiner Erfahrung, die Geduld, die Intuition, die Dankbarkeit, die Freundschaft und die Ehrlichkeit zu dir selbst.
Als dein Gefährt will dein Körper auch dein Gefährte, also dein Freund sein.
Wie gehst du mit deinem Körper um? So, wie du auch deinen liebsten Freund behandeln würdest? Gibst du deinem Leib das, was er braucht und was ihm gut tut?
Der beste Ausgangspunkt für alles, wo du in deinem Leben hinwillst, ist immer die Annahme des aktuellen Zustands. Also schliesse Freundschaft mit deinem Körper, so wie er gerade ist, mit seiner Erscheinung und allem was vielleicht gerade schmerzt oder nicht so funktioniert, wie du es gerne hättest. Ja, vielleicht fällt dir das schwer, aber dein Körper ist nun einmal gerade jetzt so, wie er gerade jetzt ist. Und es ist hier der einzige, den du hast. Also sei lieb zu ihm.
Danke ihm für seine Dienste, die er dir jahrelang unter oft widrigen Bedingungen geleistet hat. Jemand, der sich als Freund behandelt und wertgeschätzt fühlt, ist bestimmt eher bereit, sich dir mitzuteilen, als jemand, den du mit Ver- und Missachtung strafst.
Du kannst dir angewöhnen, mit deinem Körper zu kommunizieren, mit ihm zu sprechen, ihm zu danken und ihm Fragen zu stellen. Zum Beispiel in einer Meditation oder auch im Alltag.
„Was willst du mir mit diesem Schmerz sagen, mein Lieber?“
Es gibt auch sehr gute Bücher, die dich dabei unterstützen können, z.B.: „Die seelischen Ursachen von Krankheiten“ von Björn Eybl oder „Mein Körper - Barometer der Seele“ von Jacques Martel.
Oder überlege dir, welche Aufgabe das Organ oder der Körperteil hat, der dir Mühe bereitet. Die Haut zum Beispiel ist deine Grenze zum Aussen und sie empfängt Berührung. Die Füsse stehen für Bewegung und Standfestigkeit, das Herz für die Liebe, die es vielleicht nicht bekommen hat oder nicht bereit ist zu geben. Der Rücken für die Last, die du trägst und vielleicht für Aufrichtigkeit. Wenn du so vorgehst und dir überlegst, welche Funktionen und Aufgaben hinter dem Körperteil stecken könnten, kommst du seiner Botschaft auf die Spur. Dann schau in dein Leben, wo diese Botschaft zutreffen könnte.
Da kommt die Geduld ins Spiel, denn oft kommen die Antworten nicht sofort. Nimm deine Fragen mit in deinen Alltag und lebe in die Antworten hinein, wie Rilke es so schön in seinem Gedicht über die Geduld geschrieben hat.
Es heisst auch achtsam zu sein und auf die Intuition, diese leise Stimme in dir, zu hören. Glaube deinem ersten Impuls, auch wenn er dir nicht logisch erscheint. Er ist meist genau richtig.
Aber Vorsicht, die Angst schiebt sich immer wieder gerne vor die innere Stimme und verfälscht sie. Daher ist es sinnvoll, sich vorher mit der Angst zu befassen. Welche ist es? Die Angst vor dem Sterben? Die Angst vor Schmerzen? Angst vor Verlust, Abhängigkeit oder was auch immer. Finde es heraus und fühle in diese Angst hinein. Verdränge sie nicht, gestehe sie dir ein und fühle sie. Die Angst ist nur ein Gefühl und kann dir nichts anhaben, wenn du sie fühlst. Sie ist wie ein Nebel, durch den du hindurchgehen kannst. Deine Bereitschaft dazu, ist die Sonne, die ihn auflöst und dahinter findest du Klarheit.
Vertrauen entsteht durch Verbundenheit. Da ist in erster Linie die Verbundenheit mit Gott, der Quelle allen Seins, und in diesem Fall, die Verbundenheit mit deinem Körper. Die kannst du aufbauen oder vertiefen, indem du liebevoll mit ihm umgehst, mit ihm sprichst, ihm dankst, ihm das gibst, was er braucht: Liebe, Zuwendung, Zärtlichkeit, Berührung, auch einmal ein Lob, Bewegung, genügend Schlaf und Erholung, gesundes Wasser und Nahrung, die nicht nur für ihn sondern auch für deine Seele gut ist.
Und denke daran. Du bist nicht dein Körper. Er ist das Gefährt, dein Gefährte auf dieser Welt. Dein Freund, der dir immer die Wahrheit sagt, auch wenn du sie nicht immer gleich verstehen und annehmen kannst. Er übermittelt dir die Botschaften deiner Seele und deine Seele ist ein Teil des Göttlichen. Wenn du dieses Vertrauen in deinen Körper wieder erlangen möchtest, dann verbinde dich mit ihm, mit deiner Seele, mit dem Göttlichen und du wirst es finden.
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