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Ja und nein im Dienst der Liebe

„Du kannst ein guter Mensch mit einem liebevollen Herzen sein und trotzdem Nein sagen.“

 

Ja, wieso denn nicht?

Woher kommt der Glaube, dass wir als liebende Menschen immer und zu allem ja sagen müssen? Wer hat diese Einteilung gemacht, dass ja gut ist und nein böse?

Wer immer ja sagt und dabei sich selbst vernachlässigt und sogar vergisst, gilt als selbstlos: die höchste Auszeichnung unter Gutmenschen.

Wie das Wort so schön sagt, sind wir dann unser Selbst los, die Verbindung ist gekappt. Das ist die besteVoraussetzung dafür, manipuliert, benutzt und betrogen zu werden. Auf unserer Stirn steht dann in leuchtenden Buchstaben: „Komm herein, mein Haus ist leer, ich habe es verlassen, du kannst hier an meiner Stelle einziehen und tun was du willst. Ich überreiche dir den Schlüssel mit meinem ungeprüften Ja zu allem.“

Wir glauben, wenn wir ja zu allem sagen, werden uns unsere Eltern endlich lieben. Das Bild unserer Eltern projizieren wir auf alle, die etwas von uns wollen. Und wir bleiben die kleinen, sich nach Liebe sehnenden Kinder.

Wollen wir nicht lieber erwachsen werden, uns dieses Umstands bewusst werden und den Platz in uns wieder einnehmen, wieder Selbst-voll und verbunden sein?

Ja sagen ist etwas Wundervolles, wenn es mit unserem Herzen und unserem Selbst übereinstimmt. Wenn wir damit aus Freude geben und helfen, wenn wir damit aus unserer Fülle schöpfen. 

Zuerst gilt es, ja zu uns selbst zu sagen. Und dann prüfen wir bitte jedes Ja darauf, ob es die oben beschriebenen Kriterien erfüllt, wem es nützt und wem es womöglich schadet.

Das Gleiche tun wir mit unserem Nein.

Verwenden wir beide Worte, ja und nein, im Dienst der Liebe anstatt im Dienst der Angst.

Für uns selbst, für andere und für alles Lebende.

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