Wie leicht fällt es dir, nein zu sagen? Hast du dabei oft ein schlechtes Gewissen?
Denkst du, dass du egoistisch bist, wenn du jemandem eine Bitte abschlägst?
Hast du Angst, andere zu verärgern, wenn du nein sagst?
Fürchtest du, dass dich derjenige, dem du dein Nein überreichst, dann nicht mehr mag?
Wünschst du dir, du könntest es öfters aussprechen, schaffst es aber noch nicht?
Frage dich einmal woher das kommt, dass du nein sagen für etwas Ungehöriges, Unfreundliches und Selbstsüchtiges hältst. Wer hat dir das beigebracht?
Stimmt es mit deiner Wahrheit überein?
Stimmt es mit der Version deiner selbst, die du sein möchtest, überein?
Frage dich, aus welchem Grund in unserer Gesellschaft ein klares Nein so ein grosses Tabu ist.
Es ist das alte Spiel mit der Schuld.
Wer dieses Wort benutzt ist hart und unfreundlich, bekommen wir gesagt. Heutzutage auch unsolidarisch. Ein selbstsüchtiger, schlechter Mensch. Wer will das schon sein?
Also strengen wir uns an, selbstlos zu sein, jederzeit hilfsbereit und vergraben unsere eigenen Bedürfnisse ganz tief in uns, wo wir sie im schlimmsten Fall kaum mehr wiederfinden. Wer jedoch keine eigenen Bedürfnisse hat, ist leicht lenkbar und bleibt schön klein und folgsam.
Es ist allenfalls geduldet, dass wir um das Wort nein herum manövrieren mit Ausdrücken wie: „lieber nicht“, „das möchte ich nicht“, „mir wäre lieber, wenn“, als wäre es eine Landmine die explodieren könnte, wenn wir darauf treten.
Es sind nur vier Buchstaben. Nicht sie belegen das Wort mit diesem Bann, nicht ausgesprochen werden zu dürfen, sondern unsere Haltung, unsere Gedanken und Gefühle. Also ist es wieder einmal dort, wo wir ansetzen dürfen.
Ein klares Nein richtet uns auf und zeigt die Verbundenheit zu uns selbst und unseren Bedürfnissen. Es drückt die Wertschätzung aus, die wir uns selbst entgegen bringen.
Ein klares Nein zur rechten Zeit ist ein liebevolles Ja zu uns selbst.
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