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Sei der Held deiner Geschichte

Wir erschaffen unsere Welt mit unseren Gedanken. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn es gehören auch die Gefühle dazu. Sie sind der Motor, der Zündstoff, der die Gedanken in Form bringt. Oder der Zauberstab, der das materialisiert, was du erleben willst. Oder der Stift, mit dem du deine Geschichte schreibst. Du kannst deine bestehende Geschichte auch umschreiben, ihr mehr Pfiff geben. Beim Überarbeiten eines Textes oder einer Geschichte gibt es ein paar Kunstgriffe, die man durchaus auch auf das Leben übertragen kann. Ich möchte dir ein paar vorstellen.

- Rhythmus: Ein Text soll fliessen, ein Satz soll in den nächsten übergehen, wie die Schritte eines Tanzes. Dazu werden Sätze auf ihre Länge geprüft und allenfalls angepasst oder umformuliert. Wie ist der Rhythmus in deinem Leben? Folgst du deinem eigenen, natürlichen oder unterwirfst du dich noch einem fremden? Wo kannst du schon Räume schaffen, um deinen eigenen Rhythmus zu finden?

- Füllwörter und Wiederholungen streichen: Die wichtigste Aufgabe eines Autors ist vermutlich das streichen von überflüssigen Wörtern und Sätzen. Alles was nicht direkt der Handlung der Geschichte dient muss raus, weil es den Text schwerfällig macht. Was ist in deinem Leben überflüssig? Prüfe, was weg kann, was nicht wirklich zu dir gehört, was dich schwer macht und dich runterzieht. 

- Vergleiche und Metaphern: sie bringen Bilder und dadurch mehr Lebendigkeit in einen Text. Male in deinem Geist schöne aufbauende Bilder darüber, wie dein Leben sein soll und fülle sie mit Emotion. Fokussiere dich auf Schönes und wenn es noch so klein und unbedeutend scheint. Die kleinen Freuden sind die Sonnenstrahlen des Lebens.

- Aktiv statt passiv: Das Passiv ist die Leidensform, sie wird in Texten nur dann verwendet, wenn man das Leiden hervorheben will, sonst wählt man das Aktiv,  weil in einer Geschichte ja etwas geschehen soll. Schau, wo du in der Leidensform hängengeblieben bist und geh in die Aktion, die Handlung. Geh raus aus er Opferhaltung und rein ins Schöpfersein.

- Wähle den richtigen Ton: Soll es eine traurige oder eine humorvolle Geschichte sein? Der Ton muss dazu passen. Welche Art von Geschichte soll dein Leben sein? Ein Trauerspiel, eine Komödie, eine Liebesgeschichte mit glücklichem Ende? Prüfe deine Gedanken. Passt ihr Ton zu der Geschichte, in der du leben willst?

- Wähle starke Verben: sie lassen Bilder im Kopf des Lesers entstehen und sprechen alle Sinne an. Lebe dein Leben mit allen Sinnen. Gehe achtsam und aufmerksam durchs Leben, geniesse die Sonne, die frische Luft, den Duft von frischem Kaffee, einer Blume. Lausche den Klängen der Natur und auch einmal jenen der Stille, streichle über das Fell eines Tieres oder auch einmal über deine eigene Haut, lausche den Worten deines Nächsten, sieh all die Schönheiten dieser Erde mit staunenden Augen an. Schlinge dein Essen nicht hinunter, sondern schmecke jeden Bissen bewusst. Benutze deine Sinne, entdecke und erforsche sie neu und übe dich vielleicht auch darin, weitere zu entwickeln. 

Das sind nur ein paar Tricks eines Autors, um einen Text lebendiger zu gestalten. Sie eignen sich ebenso, um deinem Leben mehr Schwung zu geben. Probiere es einmal aus. ich wünsche dir viel Freude dabei.

 

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