· 

Das Wörtchen "und"

Manchmal sind es die kleinen unscheinbaren Dinge, welche die grossen Geschenke für uns bereithalten. So ist es auch mit dem Wörtchen „und“. So unscheinbar es daherkommt, so mächtig ist es andererseits. Es baut Brücken.

Von einem Satz zum nächsten, zum Beispiel. Wenn ich schreibe und nicht weiss, wie es weitergehen soll in meiner Geschichte oder meinem Artikel, dann hilft mir das Wort „und“ hinüber in den nächsten Satz. Danach darf es wieder gehen, es hat dann seine Aufgabe erfüllt. Das ist aber längst nicht alles, was es kann. Das Wort „und“ ist ein Friedensstifter. Es löst Widerstände auf, verbindet Möglichkeiten miteinander, die unvereinbar scheinen und es hat sogar die Macht, die Dualität zu überwinden.

Wie soll das gehen?

Ganz einfach: Ersetze öfters einmal die Worte „aber“ und „oder“ durch „und“, und schon wird deine Welt weiter, deine Möglichkeiten vielfältiger und dein Geist offener. Deine Widerstände schmelzen dahin und Heilung kann geschehen.

Hinter einem „ja, aber … „ steckt immer ein Widerstand. Ein Abwehrmechanismus. Eine Wand wird hochgefahren. Das Angebot, die unangenehme Wahrheit, die uns das Gegenüber womöglich präsentiert, prallt daran ab. Das kennen wir alle.

Sagen oder denken wir stattdessen einmal „du sagst dies und jenes, und ich sehe oder fühle das so und so, und da regt sich in mir der Widerstand, die Angst, die Wut oder was auch immer, dann bleibt die Wand unten und an ihrer Stelle bauen wir eine Brücke zum Nächsten. So können wir uns die Hände reichen. Wir können das Angebot bedenken, es erst einmal in uns wirken lassen und vielleicht merken, dass es durchaus hilfreich für uns sein könnte. Und wir zeigen unserem Gegenüber dadurch, was in uns vorgeht und ermöglichen damit eine Kommunikation von Herz zu Herz.

Das Wort „und“ führt uns aus der Trennung der Dualität heraus, indem es uns durch seine verbindende Kraft von den Aussenseiten der Extreme in die Mitte führt. Es löst das Entweder-Oder auf, indem es aufhört zu bewerten oder zu urteilen. Es lässt die Dinge nebeneinander stehen, ohne dass sie in uns miteinander kämpfen müssen.

Zum Beispiel: 

Ich habe Angst und ich gehe mutig meinen Weg.

Ich weiss, dass dieses Verhalten nicht gut für mich ist und ich bin noch nicht bereit es zu lassen. 

Mir gefällt nicht, was du mir sagst und ich spüre, dass du womöglich damit recht haben könntest, gerade weil ich mich dadurch angegriffen fühle.

Du vertrittst diese Ansicht und ich sehe es anders.

Die Erde ist das Paradies und die Welt ist schrecklich.

Ich stehe für mich und meine Werte mit einem klaren Nein ein und ich bin dabei voller Liebe. 

Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir dieses kleine Wort „und“ öfters in unser Leben einladen.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0